13.09.2017 Kleine Rundfahrt durch Delhi
NöMeine erste Begegnung mit Indien, dem Land der unmittelbaren Gegensätze. So liest man es in fast jedem Buch. Was jedem Indienbesucher sofort ins Auge fällt, ist der Abfall am Wegesrand, kleine Hütten aus Stein, Wellblech, Platikplanen, Holzkasten o.ä. Die ärmeren Inder schlafen zum Teil einfach unter freiem Himmel auf einem Tuch, kleinen Decken. Viele Männer halten ihr Mittagsnickerchen auf einer Bank.
Ein Verkaufsstand reiht sich an den nächsten, verkauft wird hauptsächlich Obst und Gemüse, Erdnüsse und kleine selbstgebackene Snacks. Schon früh am Morgen vor Sonnenaufgang 🌅 stehen die Verkäufer am Straßenrand und warten auf die ersten Kunden.
Der Verkehr ist ungeheuerlich. Auf den Straßen herrscht ein scheinbares Durcheinander. Autos, Motorräder, Tuctucs, Fahrräder mit riesigen Anhängern, Fußgänger 🚶, wollen möglichst schnell vorwärts kommen. Es wird gedrängt, überholt und das und beständig gehupt. Der dadurch entstandene Lärm ist ohrenbetäubend. Inmitten dieses Chaos laufen völlig unbekümmert die heiligen Kühe 🐄 umher. In der Regel laufen süße futtersuchend am Wegesrand entlang. Sie können sich aber auch mitten im Verkehr aufhalten, die Straße queren oder sich am Straßenrand hinlegen und wiederkäuen.
Es dauerte aus oben genannten Gründen fast eine Stunde bis wir an der Moschee 🕌 mit dem Wahrzeichen der Stadt Delhi, dem Minarett Qu'tab Minhar ankamen. IT 173 Meter ist es das höchste seiner Art. Es ist aus verschieden farbigen Sandsteinquader erbaut und besteht aus sieben Stockwerken, die bis vor ein paar Jahren auch noch bestiegen werden konnten. Aus dem Ende des 12. Jahrhundert stammend, ist es innerlich baufällig und wird aufwändig restauriert. Die ganze Anlage Qu'tab Minhar ist als Befestigungsanlage angelegt worden. Im Innern befinden sich kunstvoll gestaltete Säulengänge. Die Sandsteinsäulen sind mit floralen, aber auch religiösen Motiven verziert. Interessant finde ich Darstellung der heiligen Mutter Kuh 🐮 mit ihrem Kalb.
Im Anschluss an das Qu'tab Minhar fahren wir in das Regierungsviertel. Imposante Bauten aus der Kolonialzeit, die Indiens Geschichte stark geprägt hat. Um den kleinen Hunger zu besänftigen, führt uns Raj in ein Vorzeigelokal Delhis. Auf unserem Fußweg dorthin laufen uns Kühe und jede Menge streunende Hunde über den Weg. Wir schlängeln uns in einer Seitenstraße zwischen hupenden Autos hindurch und kommen an einen großen Platz, wo sich das Restaurant befindet.
Das Essen ist hervorragend. Spatzi und ich teilen uns eine Portion Tandoori chicken. Wenig scharf und gut gewürzt.
Auf dem Weg zum Bus sehen wir auf der anderen Straßenseite eine Horde Paviane, die sich aus dem angrenzenden Park gewagt hat und auf etwas Futter hofft. Raj warnt uns vor ihnen: sie werden schnell aggressiv. Auch Paviane gehören zu den heiligen Tieren und laufen frei herum. Neben ihnen laufen 🐗 Wildschweine schnüffelnd auf dem Bürgersteig herum. Und alles das mitten in Delhi. Die Menschen laufen und fahren an den Tieren vorbei ohne sie weiter zu beachten. Die Tiere ihrerseits leben integriert und kennen sich auch mit dem Verkehr bestens aus. Die Kühe schätzen den Stadtverkehr sehr und laufen oft neben oder auf der Fahrbahn; die Abgase vernichten und vertreiben die vielen Plagegeister auf ihrer Haut.
Zurück im Hotel 🛌 schlafen wir uns erst einmal aus, bevor wir zum Abendessen gehen.
Der weitere Abend ist zum ausruhen gedacht. Ich trainiere, Spatzi schläft sich aus. Nach meinem Training setzen wir uns in die Bar und trinken noch eine Diet Coke.
Nachtruhe.
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